Gute Abenteuer beginnen vor der Haustür
Am 29. Juni starteten vier Kanusportler am Bootshaus des WSV Remagen, um in neun Etappen von jeweils 30 bis 60 Flusskilometern die Mündung des Rheins zu erreichen. Die klassische Selbstversorgungstour führte über die zahlreichen Zeltplätze des Niederrheins. In die Boote hatte das Team im Expeditionsstil alles Notwendige geladen: Zelt, Schlafsack, Verpflegung, Bekleidung und weitere Ausrüstungsgegenstände.
Wind, Wellen und Schiffsverkehr
Gegenwind bis Windstärke 5 machte den Sportlern mit ihren voll beladenen Kajaks besonders
zu schaffen. Fahrtenleiter Christian Zentis (WSV Remagen) sagte, „dass zeitweise
ein Vorankommen gegen Wind und Wellen nur schwer möglich war.“ Dabei sei der Schiffsverkehr
eine zusätzliche Herausforderung gewesen, da er für weiteren Wellenschlag sorgte.
„Da musste man stets konzentriert bleiben und immer einen Blick auf die sich ständig
bewegende Umgebung haben“.
Das Sturmtief
Der Wind sollte noch härter kommen und beinahe wäre die Tour 85 km vor dem Ziel gescheitert.
Das Sturmtief „Poly“ war am 5. Juli mit stürmischem Wind, orkanartigen Böen bis 120 km/h und Starkregen über den Norden gezogen und hatte den Paddlern einen Tag Pause im kleinen niederländischen Ort Zennewijnen aufgezwungen. „Wir hatten diskutiert, ob wir hier ganz abbrechen oder nur einen Tag aussetzen. Wir sind kein Risiko eingegangen und haben uns für die Pause entschieden, und das hat gepasst. Die Zelte haben es ausgehalten und wir konnten am nächsten Morgen unsere Fahrt fortsetzen“, so Zentis.
Zieleinfahrt
Nach neun Tagen, 400 Kilometern und einem Tag Zwangspause war es dann geschafft: Am 8. Juli querten Christian Zentis (WSV Remagen), Klaus Marx (WSV Remagen), Claudia Färber (WSV Koblenz-Metternich) und Frederik Adams (KC Mehlem) den Hafen von Rotterdam und das Mündungsgebiet des Rheins.
Nichts für Anfänger
Anfängern rät Zentis von einer solchen Tour
auf eigene Faust ab. Kenntnisse über Schiffahrtsregeln,
Erfahrungen mit Strömungen und
Wetterbedingungen sowie ausreichende
Bootssicherheit seien unbedingt erforderlich.
Fotos: C. Zentis, Text: thf
https://www.wsv-remagen.de