EM-Gold für Ricarda Funk auf der Paris-Olympia-Strecke

Foto: Uta Büttner
17. Mai 2025

Der Fluch, der scheinbar auf dem olympischen Wildwasserkanal in Vaires-.sur-Marne vor den Toren von Paris für Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) lag, ist gebrochen. Ausgerechnet hier, kein Jahr später holt die 33-Jährige EM-Gold im Kajak-Einer. „Geil, geil. Ich habe keine anderen Worte“, sagte sie überglücklich. Da war wieder, dieser Flow, auf dessen Suche die Rheinländerin immer und immer wieder ist. Für die Tokio-Olympiasiegerin und zweifache Weltmeisterin ist es nun der vierte Europameistertitel. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, und ich kann mit der Strecke Frieden schließen. Ich kann mit Olympia Frieden schließen“, sagte sie mit leicht tränenerstickter Stimme. „Ich denke, ich habe gezeigt, was ich draufhabe.“

Nach dem dramatischen Erlebnis bei den Olympischen Spielen vor knapp einem Jahr in Paris hatte Slalomkanutin Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) vom Europameistertitel im Kajak-Einer auf dem Kanal im französischen Vaires-sur-Marne geträumt. „Aber wir wissen alle, wie schwer das ist“, sagte die Rheinländerin. Mit einem starken Lauf verwies die 33-Jährige Gabriela Satkova (Tschechien) und Zuzanna Pankova (Polen) auf die Plätze zwei und drei. „Dass mir hier ein nahezu perfekter Lauf gelungen ist, darüber freue ich mich unglaublich. Ich bin sehr happy, dass mein gebrochenes Herz vom letzten Jahr vielleicht doch wieder zusammengewachsen ist“, sagte Funk.

„Mit diesem Ort hier verbinde ich Träume. Geplatzte Träume. Ganz viel harte Arbeit“, sagte die Ausnahmeathletin sehr nachdenklich, um dann freudestrahlend zu sagen, „und jetzt natürlich auch einen Europameistertitel.“ Die Geschichte habe somit doch noch irgendwie eine gute Wendung genommen. Mit jedem Schritt, den sie die Treppe, die bei Olympia hinauf zu den Medien führte, ging, habe sie an ihre Interviews vor einem Jahr denken müssen. „Das ist mir nicht leicht gefallen und auch heute, vor dem Start sind mir vor dem Start noch einmal ein paar Tränchen heruntergeflossen. Aber die konnte ich dann zum Glück in positive Energie umwandeln.“

Foto und Textmaterial: Uta Büttner, Kanu Slalom Team Deutschland